stehend v.l.: Bündes stellv. Bürgermeister Martin Lohrie, B&S Vorstand Klaus Rieke, Aufsichtsratsvorsitzender Landrat Jürgen Müller und Ernst Tilly, sitzend: Vorstandsvorsitzende Petra Eggert-Höfel und MdL Stephen Paul

 

 

30.10.2018

 

MdL Stephen Paul besucht B&S und informiert sich über die aktuelle Situation des Wohnungsmarktes im Kreis Herford.

 

Der wohnungspolitische Sprecher der FDP Fraktion im Düsseldorfer Landtag, Stephen Paul hat am 29. Oktober 2018 die B&S in ihrer Geschäftsstelle besucht. Gemeinsam mit den Lokalpolitikern der FDP, Ernst Tilly und Martin Lohrie tauschte er sich mit B&S Vorstand Petra Eggert-Höfel und Klaus Rieke sowie dem Aufsichtsratsvorsitzendem Landrat Jürgen Müller über den lokalen Wohnungsmarkt und aktuelle Handlungsfelder aus.

 

„Bezahlbarer Wohnraum ist mittlerweile auch in ländlichen Regionen schwer zu finden. Die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt wie es in Bielefeld der Fall ist, strahlt zunehmend auch in unseren Landkreis aus. Der Zuzug neuer Bewohnergruppen unterstützt diesen Trend zusätzlich.“ erklärt Vorstandsvorsitzende Petra Eggert-Höfel. Mietpreisgebundene Wohnungen, die mit öffentlichen Mitteln gebaut wurden, fallen nach und nach aus der Bindung. Der Wohnungsmarktbericht des Kreises Herford geht mit einem weiteren Rückgang von derzeit 4.932 auf 4.325 Wohnungen bis zum Jahr 2025 aus.

 

Die B&S als einzige kreisweittätige Wohnungsbaugenossenschaft würde dieser Entwicklung gerne entgegenwirken und Wohnungen mit öffentlichen Mitteln errichten, die dann einer vorgegebenen Kappungsgrenze bei der Miethöhe unterliegen. Die so genannten vier Mietenstufen wurden von der aktuellen Landesregierung neu festgelegt. Bünde und die weiteren Kommunen des Kreises wurden in der Mietenstufe II eingestuft. Dies bedeutet, dass für eine Neubauwohnung, die mit öffentlichen Mitteln errichtet wurde, max. 5,00€ je m² Wohnfläche Miete erhoben werden darf.

 

„Zwar sind in unserer region die Grundstückskosten niedriger als bspw. in Köln oder Düsseldorf, die Baukosten sind aber die gleichen.“ erklärt Klaus Rieke, nebenamtlicher Vorstand der B&S. Eine wirtschaftliche Mietpreisgestaltung ist mit den vorgegebenen Miethöhen - selbst beim Verzicht einer branchenüblichen Eigenkapitalverzinsung - nicht möglich. „Die Förderungen fließen also größtenteils in die Ballungsgebiete mit Mietenstufen drei und vier und die ländlichen Regionen hängen hinterher.“ ergänzt Rieke.

 

Hohes Potenzial, positiv auf den hiesigen Wohnungsmarkt einzuwirken, haben die derzeit vakanten Liegenschaften der ehemaligen britischen Streitkräfte in Bünde-Hunnebrock oder Ennigloh. So hat die Baugenossenschaft bereits im Jahr 2015 ein Konzept für die Entwicklung der ehemaligen Britensiedlungen in Hunnebrock vorgelegt, das bei allen Fraktionen des Rates der Stadt Bünde auf positive Resonanz gestoßen ist.  „Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, kurz BIMA, die mit der Vermarktung der Konversionsflächen in Deutschland beauftragt ist, hat jedoch horrende Kaufpreisvorstellungen. Eine sozialverträgliche Weiterbewirtschaftung ist unter diesen Voraussetzungen nicht möglich“ ärgert sich Petra Eggert-Höfel. „Ein erster Schritt in die richtige Richtung wäre die Einbeziehung von Wohnungsbaugenossenschaften bei der vergünstigten Vergabe der Konversionsflächen, wie es bspw. kommunalen Gesellschaften zusteht.“ ergänzt Klaus Rieke.

 

Stephen Paul, der über sein Landtagsmandat hinaus auch Mitglied des Herforder Kreistages ist, freut sich über die konstruktive Kritik der lokalen Experten. „Ich nehme einige Eindrücke mit und komme gerne wieder zur B&S.“ resümiert Paul.

 

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